Die VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall eG informiert ihre Mitglieder über die Geschäftsentwicklung im Jahr 2024.
Schon lange vor Beginn des MitgliederForums in der Blendstatthalle in Schwäbisch Hall waren fast alle Plätze besetzt. „Wir verzeichnen nicht nur bei dieser Veranstaltung einen enormen Zuspruch“, begrüßte Matthias Schwarz, Leiter des Regionalmarktes Schwäbisch Hall, die Gäste. „Viele Veranstaltungen sind ausgebucht.“ Kein Wunder: Die VR Bank bietet ihren Mitgliedern einen unterhaltsamen Abend mit Informationen zur Geschäftsentwicklung, der Ehrung langjähriger Mitglieder, einem zauberhaften Künstler sowie Essen und Trinken.
„33 MitgliederForen im gesamten Geschäftsgebiet stehen bis Mitte März auf dem Programm“, ließ Vorstandsvorsitzender Eberhard Spies die Besucherinnen und Besucher wissen. Ihm und dem gesamten Team ist es ein Anliegen, die Mitglieder über die Entwicklungen des vergangenen Jahres zu informieren. Zunächst skizzierte er das gesamtwirtschaftliche Umfeld, in dem sich die VR Bank behaupten muss: „Die Welt hat sich weiter verändert, der gesellschaftliche Konsens ist weg.“ Egoismen von Staatsmännern und markige Sprüche von Autokraten ziehen Menschen an, geopolitische Risiken nehmen zu. Deals, Zölle und Erpressungsversuche bestimmen die Weltpolitik. Die Politikverdrossenheit hat dadurch weiter zugenommen. Die Inflation bleibt hoch, weil die Preise für Energie, Nahrungsmittel und Rohstoffe weiter steigen. Zudem belastet der Fachkräftemangel die Wirtschaft und der Einbruch der Märkte führt zum Abbau von Arbeitsplätzen. Immer mehr Unternehmen müssen Insolvenz anmelden. Andere Branchen halten sich mit Investitionen zurück.
Vorstandsvorsitzender Eberhard Spies.
Schlechte Rahmenbedingungen
Dies führt zu keinem Wachstum der deutschen Wirtschaft, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Die Inflation sank zwar leicht auf 2,2 Prozent, aber die Arbeitslosigkeit stieg auf 6,4 Prozent. Der Aufwärtstrend des Dax basierte nicht auf guten Zahlen der Unternehmen, sondern auf der Hoffnung, dass es auch in Zukunft gute Geschäfte geben wird. „Das bringt die Wirtschaft aber nicht wirklich voran.“ Die Zinsen sind zwar kurzfristig gestiegen, langfristig rechnet Eberhard Spies allerdings mit einer Zinssenkung. Die zunehmende Bürokratie und der Verbraucherschutz belasten nach wie vor das Tagesgeschäft. Umweltschutz darf nicht nur national geregelt werden, „der CO₂-Wert kennt keine Ländergrenzen“. Die Digitalisierung fordert die Banken nach wie vor, denn dadurch wird die Datensicherheit immer wichtiger. Cyberattacken aus aller Welt bedrohen die Gesellschaft.
Die Bankenaufsicht dringt auf mehr Eigenkapital: Wer wachsen und die Wirtschaft mit Krediten unterstützen will, braucht mehr Kapital. Die derzeit geforderten acht Prozent werden in den nächsten Jahren auf bis zu 11,5 Prozent steigen, vermutet der Vorstandsvorsitzende.
Zukunftsfähigkeit erhalten
Vor diesem Hintergrund arbeitet die VR Bank an ihrer eigenen Zukunftsfähigkeit: Der Generationswechsel im Vorstand wird weiter vorangetrieben. Dazu hat der Aufsichtsrat Eberhard Spies gebeten, seinen ursprünglich Mitte 2025 auslaufenden Vertrag bis Ende 2026 zu verlängern. Nachdem die geplante Nachfolgeregelung mit Marco Beckbissinger nicht umgesetzt werden konnte, hat der Aufsichtsrat Daniel Mohr (bisher Vorstand der Volksbank Neckartal eG) Ende 2024 bestellt. Er soll ab Herbst 2025 das Vorstandsteam verstärken und sich auf die Übernahme des Vorstandsvorsitzes Anfang 2027 vorbereiten. Das Kulturprojekt wird weiter ausgebaut und die Zusammenarbeit innerhalb der Bank verbessert. Die Geschäftsstellen Teurershof, Kreuzberg und Kirchhausen wurden in Selbstbedienungsfilialen umgewandelt. Um weiterhin an möglichst vielen Standorten Geldautomaten betreiben zu können, kooperiert die VR Bank mit der Sparkasse. Die Sicherheit der Automaten wird durch eine Nachtschließung der SB-Foyers erhöht.
Mittlerweile ist das KundenDialogCenter die größte Filiale: „Viele Menschen haben ihr Verhältnis zur Bank verändert und kommunizieren mit uns lieber per Video, E-Mail und Telefon“, erklärte Eberhard Spies. „Nachhaltigkeit heißt, dies dauerhaft zu tun.“ Deshalb wurde die Strategie im Unternehmensleitbild verankert. Auch intern hat die VR Bank einige Punkte umgesetzt: Die Vertreterwahlen fanden statt, der Aufsichtsrat wird verkleinert und teilweise neu gewählt, die Satzung musste an die neuen Strukturen angepasst werden, Gaildorf und Oberrot wurden dem Regionalmarkt Schwäbisch Hall zugeordnet, die Geschäftsstellen Bad Wimpfen und Bad Friedrichshall werden neu gestaltet beziehungsweise umgebaut und das Jugendprojekt „Your Bank, your Choice“ wird umgesetzt. Die „Bank der Regionen“ nimmt weiter Gestalt an: Vor Ort werden unterschiedliche lokale Konzepte genutzt, um möglichst nahe bei den Kundinnen und Kunden zu sein.
Hohes Engagement für die Region
„Unser Engagement in der Region ist nach wie vor groß“, betonte der Vorstandsvorsitzende. „Wir haben 2024 mehr Auszubildende eingestellt, sie sind eine wichtige Quelle für unseren Nachwuchs.“ Die VR Bank unterstützt die lokalen Job-Börsen und fördert die Hochschulen in der Region. Die Stiftung wurde auf Heilbronn ausgeweitet und das Stiftungsvermögen um eine Million Euro erhöht. Vereine, Institutionen und Organisationen wurden 2024 mit insgesamt 1,4 Millionen Euro unterstützt. Die Mitglieder erhielten eine Dividende von 2,3 Millionen Euro. „Hier ist unsere Heimat, hier leben unsere Kunden, hier ist unsere Region“, verdeutlichte Eberhard Spies den genossenschaftlichen Auftrag und die damit verbundene Unterstützung. „Das steckt in unserer DNA: Wir lassen unsere Kunden nicht allein und stärken ihnen in schwierigen Zeiten den Rücken.“
Mit Zahlen zufrieden
Matthias Schwarz warf einen Blick auf die Geschäftszahlen und stellte gleich zu Beginn fest: „Ihrer VR Bank geht es gut, wir sind mit den Zahlen zufrieden“. Die Einlagen beliefen sich auf 3,697 Milliarden Euro (im Vergleich zum Vorjahr: –23 Millionen Euro). Die vergebenen Kredite stiegen um 103 Millionen Euro auf 3,403 Milliarden Euro, eine Entwicklung, die durch die Zins- und Konjunkturentwicklung im zweiten Halbjahr leicht gebremst wurde. Auch das Eigenkapital erhöhte sich um 23 Millionen Euro auf 472 Millionen Euro. Die Bilanzsumme verringerte sich um 220 Millionen Euro auf 4,824 Milliarden Euro. „Ein gewollter Rückgang, da wir Refinanzierungstender zurückgezahlt haben“, erklärte der Regionalmarktleiter. Insgesamt haben die Kundinnen und Kunden der VR Bank rund 10,742 Milliarden Euro bei der Bank direkt und den VerbundPartnern angelegt. „Der kräftige Zuwachs von 309 Millionen Euro zeigt, dass Sie uns Ihr Geld anvertrauen“, wandte sich Matthias Schwarz an die Besucherinnen und Besucher. Für dieses Vertrauen tut die VR Bank auch einiges: „Unser Motto lautet ,Wir für Sie, ganz nah, ganz persönlich, ganzheitlich‘.“ So haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Mitglieder, Kundinnen und Kunden ganzheitlich im Blick. Sie empfehlen individuell auf die Bedürfnisse zugeschnittene Anlagen und Versicherungen, „wir geben unser Bestes“.
Regionalmarktleiter Matthias Schwarz.
„Schallmauer durchbrochen“
Das zeigt sich auch in der Zusammenarbeit mit den VerbundPartnern. „Der Bausparvertrag ist zurück“, erklärte der Regionalmarktleiter: 2024 schlossen die Kundinnen und Kunden 2.369 Verträge bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall mit einer Bausparsumme von 198 Millionen Euro ab. „Damit haben sie sich die historisch niedrigen Zinsen für die Zukunft gesichert.“ Die Anlegerinnen und Anleger nutzten das „hervorragende Börsenjahr 2024“ und investierten zusätzlich 119 Millionen Euro in Fonds von Union Investment, „oft über regelmäßige Sparpläne mit kleinen monatlichen Beträgen“, verdeutlichte Matthias Schwarz. Auch der „einfache, schnelle und flexible Kredit“ war im vergangenen Jahr gefragt. Beim Partner easyCredit wurden 2.410 Darlehen mit einem Volumen von 16 Millionen Euro abgeschlossen. Privat vorsorgen und das Ersparte absichern, das können Kundinnen und Kunden mit Verträgen bei der R+V Versicherung. „Sie haben Steuervorteile genutzt und ihre Nachfolge geregelt“, machte er deutlich. 5.325 Verträge mit einer Gesamtsumme von 104 Millionen Euro wurden unterschrieben. „Das ist ein Rekordjahr für uns“, freute sich der Prokurist. „Damit haben wir die Schallmauer von 100 Millionen Euro durchbrochen.“
„Vermögen braucht Struktur“
Trotz der guten Zahlen können die Anlagen der Mitglieder, Kundinnen und Kunden noch optimiert werden. „Fordern Sie uns weiterhin“, ermunterte der Regionalmarktleiter die Gäste. Die Beraterinnen und Berater der VR Bank verfügen gemeinsam mit den VerbundPartnern über die Kompetenz, die Erfahrung und das Wissen, um das Vermögen nachhaltig wachsen zu lassen. Die Streuung der Gelder auf verschiedene Anlageklassen (Liquidität, Geldwerte, Substanzwerte, Sachwerte und alternative Anlagen) verbessert die Renditechancen deutlich. „Vermögen braucht Struktur“, lautete seine Devise. Wer sein Vermögen in verschiedenen Bereichen anlegt, kann über die Jahre einen durchschnittlichen Wertzuwachs von sieben Prozent erzielen. „Machen Sie gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen den Anlage-CheckUp.“
Die VR Bank wird immer digitaler, belegte der Regionalmarktleiter anhand von Zahlen: Die Nutzung des Online-Bankings ist in den vergangenen Jahren um 20 Prozent gestiegen, die der VR-BankingApp sogar um 25 Prozent. Mehr als 100.000 Mitglieder, Kundinnen und Kunden nutzen den elektronischen Kontoauszug über ihr elektronisches Postfach (+33 Prozent). Gleichzeitig gingen beleghafte Überweisungen und Schaltertransaktionen um jeweils ein Viertel zurück. Kartenzahlungen nahmen um mehr als 20 Prozent zu. Mehr als die Hälfte der Generation 60plus erledigt ihre Geschäfte bereits online. „Das ist für ältere Menschen heute Standard“, betonte Matthias Schwarz. „Die Digitalisierung macht vieles einfacher. Deshalb wollen wir Sie digital fit machen.“ Für diese Aufgabe ist die VR Bank gut aufgestellt.
„Attraktive Mitgliedschaft“
104.063 Mitglieder sind Teilhaber der VR Bank. Das sind etwas weniger als in den Vorjahren. „Wir legen großen Wert auf eine aktive Geschäftsbeziehung“, kommentierte Matthias Schwarz die Entwicklung. „Von Mitgliedern, die nur auf die attraktive Dividende schielen, trennen wir uns.“ So stieg auch die Zahl der Anteile um knapp 8.000 auf 381.715. „Die Mitglieder haben die Chance genutzt, weitere Anteile zu zeichnen“, sagte er. Das Geschäftsguthaben stieg um gut drei Millionen auf 92,401 Millionen Euro.
„Die Mitgliedschaft bleibt durch die Dividende attraktiv“, unterstrich der Regionalmarktleiter. So soll sie vorbehaltlich der Zustimmung der Vertreterversammlung im Mai bei 3,0 Prozent bleiben. Die Mitglieder können nun bis zu zehn Geschäftsanteile (zwei mehr als bisher) zu je 250 Euro zeichnen: direkt bei den Beraterinnen und Beratern, im OnlineBanking und in der VR BankingApp.
Zur guten Verzinsung der Anteile kommen weitere Vorteile der Mitgliedschaft: Rabatte bei 17.000 Partnern in Deutschland über das MeinPlus-Programm, vergünstigte Policen bei den VerbundPartnern sowie Cashback bei bestimmten Versicherungen. „So können Sie bis zu 800 Euro im Jahr sparen“, rechnete Matthias Schwarz vor. „Machen Sie den MitgliedervorteilsCheck.“ Auch die Natur profitiert von den Mitgliedern der VR Bank. Im Jahr 2024 wurde für jedes der 2.000 neuen Mitglieder ein Baum in den Bezirken der Forstämter Heilbronn und Schwäbisch Hall gepflanzt.
Ein Höhepunkt jedes Mitgliederforums ist die Ehrung langjähriger Teilhaber. „Es ist etwas Besonderes für uns, dass wir so viele treue Mitglieder haben“, betonte der Regionalmarktleiter. „Sie sind für uns eine Konstante. Vielen Dank für Ihre Verbundenheit.“
Langjährige Mitglieder werden geehrt.
Zauberhafte Unterhaltung
Neben den nüchternen Zahlen zeigen die örtlichen Vereine und Gruppierungen die gute Vernetzung mit der VR Bank. Mit ihren Darbietungen bereichern sie jedes MitgliederForum. In Schwäbisch Hall präsentierten die örtlichen Jagdhornbläser verschiedene Jagdsignale und spielten Fanfaren.
Schwäbische Comedy bildet den Abschluss der Veranstaltung: Karl-Heinz Dünnbier zeigte den Besucherinnen und Besuchern in der Blendstatthalle, wie aus drei Geldscheinen immer wieder sechs werden, wie er mit zwölf Bällen (!) gleichzeitig jongliert und wie viel Luftballon in ihn hineinpasst. Außerdem demonstrierte er mit seiner Partnerin Geraldine die hohe Kunst des Bauchredens und -singens.
Karl-Heinz Dünnbier mit seiner Partnerin Geraldine.